Aus Ton lässt sich (fast) alles herstellen. Warum nicht auch Löffel? Besonders hübsch sind kleine Keramiklöffel für Zucker- oder Salzschälchen, Salatbesteck aus Keramik oder Löffel für kleine Vorspeisen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Drei verschiedene Herstellungsmethoden
Es gibt verschiedene Methoden, um Löffel aus Ton herzustellen. Alle drei Varianten sind gut umzusetzen und erzielen verschiedene Ergebnisse. Für welche Methode man sich am Ende entscheidet, hängt natürlich vom eigenen Geschmack und dem späterem Einsatzbereich
1. Mit Schablone und Plattentechnik
Für die erste Variante kann man einfach seinen Lieblingslöffel aus der Schublade holen (oder eine bereits davon angefertigte Schablone) und ihn als Vorlage direkt auf den Ton übertragen. Nicht vergessen: Den Ton vorher schön gleichmäßig ausrollen und gut verdichten, damit später keine Risse entstehen.
Mit einem Messer oder einer Töpfernadel werden die Umrisse des Löffels dann ausgeschnitten. So erhält man auf einfache Weise die Grundform.
Anschließend müssen die Kanten gut geglättet werden und die Laffe (so nennt man den vorderen Teil, auf dem später das Essen aufliegt) vorsichtig in Form gebracht werden.
2. Aus einem Stück
Es ist auch möglich, Löffel aus einem Stück zu formen. Dazu rollt man eine dünne, gleichmäßige Tonwurst aus und drückt in den vorderen Teil mit dem Finger eine Vertiefung. Der Rand muss wieder gut geglättet werden, da beim Eindrücken der Vertiefung oft kleine Risse am Rand entstehen. Mit etwas Wasser (und einem Schwamm) lassen sich diese aber gut entfernen. Sollte der Stiel etwas zu lang sein, kann man ihn mit einem Messer kürzen. Ich habe den Stiel am Schluss etwas platt gedrückt, um mit der Musterrolle ein schönes Blumenmuster aufzutragen. Man kann den Löffelstiel natürlich auch in der rund lassen.
3. Löffel aus zwei Teilen, ausgerollt und ausgestochen
Größere Löffel, wie z.B. Salatbesteck töpfere ich meist aus zwei Teilen. Der Stiel wird, wie bei der zweiten Methode, zu einer dünnen Wurst gerollt. Die Laffe kann man mit einer runden Ausstechform ausstechen. Beide Teile werden dann mit Schlicker aneinander gefügt und gut verbunden.
Man kann die Löffel entweder komplett glasieren oder nur auf der vorderen Seite. Das einseitige Glasieren hat den Vorteil, dass man sie im Ofen liegend brennen kann, dafür muss aber wirklich darauf geachtet werden, dass die Rückseite richtig glatt geschliffen wurde und die Oberfläche weich ist. Wer es vollständig glasiert lieber mag, kann mit dem Lochschneider ein kleines Loch in den Stiel bohren und die Löffel im Ofen an einen Perlenständer hängen (genug Abstand lassen, damit die Löffel nicht zusammenkleben!).
Eines haben alle Methoden gemeinsam: Was zunächst einfach klingt, ist mit viel Nachbearbeitung und Feinarbeit verbunden. Die Löffel dürfen sich nicht verziehen, sie sollen eine schöne, geschwungene Form haben und filigran aber auch stabil sein. Am Ende muss man sie zudem sehr gut abschleifen (wenn nur eine Seite glasiert wurde), damit die Oberfläche schön glatt und weich wird.